Schulterendoprothese

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Schulterendoprothese ist ein künstliches Gelenk.
  • Mögliche Indikationen:
    • sehr komplizierte Knochenbrüche
    • Arthrose der Schulter
    • schwere Risse der Rotatorenmanschette
    • Tumoren
    • Nekrosen
  • Endoprothesen-Arten:
    • Totalendoprothese
    • Hemiendoprothese
    • Inverse Schulterendoprothese
    • Frakturprothese
  • Therapie:
    • passives Bewegen
    • aktivieren der Muskeln
    • Lösen von Verspannungen
  • Übungen zum Selber machen:
    • Pendeln
    • Ellenbogen, Hand und Finger Mobilisation
    • Wand krabbeln oder Flaschenzug

Übersicht der Themen:

  1. Was ist eine Schulterendoprothese? Begriffsdefinition!
  2. Wann wird eine Schulterprothese eingesetzt? Mögliche Indikationen!
  3. Unterscheidung von
    1. Hemiprothese
    2. Totalendoprothese
    3. Inverse Schulterprothese
    4. Frakturprothese
  4. Was ist nach der Operation zu beachten?
  5. Was wird in der Physiotherapie gemacht?
  6. Welche Übungen kann ich selbst machen? Therapiearten & Übungen!

1. Was ist eine Schulterendoprothese?

Schulterprothese ist ein künstlicher Gelekersatz. Das Schultergelenk wird in einer Operation durch ein Implantat ersetzt.

2. Wann wird eine Schulterprothese eingesetzt?

Schulterendoprothesen kommen zum Einsatz wenn keine Operationen möglich sind die das Schultergelenk erhalten. Dies kann sein wenn

  • die Muskeln um die Schulter zu stark gerissen sind und nicht mehr rekonstruiert werden können. (Rotatorenmanschettenruptur)
  • die Abnützung (Arthrose) der Schulter zu stark ist. 
  • die Schulter so kompliziert gebrochen ist, dass sie nicht mehr wieder hergerichtet werden kann (Oberarmfraktur)
  • der Schulterkopf nekrotisiert (abgestorben) ist

3. Unterscheidung der verschiedenen Prothesen Arten

Je nach Zustand der Schulter und Erkrankung kommen verschiedene Implantate zum Einsatz. 

Der Schaft der Prothese im Oberarmknochen kann zementiert oder unzementiert erfolgen. 

Je nach Knorpel- und Knochenzustand der Gelenkpfanne muss diese ebenfalls ersetzt werden (Totalendoprothese) oder kann bestehen bleiben (Hemiprothese).

a) Hemiendoprothese

Vorraussetzungen: 

  • Intakte Muskel- und Sehnenfunktion
  • Intakte Oberfläche der Schulterpfanne

Der Oberarmkopf wird durch einen künstzlichen Schulterkopf ersetzt. Der Schaft (Stiel) der Prothese wird im Oberarmknochen verankert.

b) Totalendoprothese

Vorraussetzungen: 

  • Intakte Muskel- und Sehnenfunktion
Auch hier wird der Oberarmkopf künstlich ersetzt, zusätzlich wird auch die beschädigte Gelenkspfanne mit einer neuen Fläche ersetzt. Es sind also sowohl Schulterkopf als auch Schulterpfanne neu. 

c) Inverse Schulterendoprothese

Bei fortgeschrittener Arthrose der Schulter und irreparabler Rotatorenmanschetten-Ruptur kann eine umgekehrte (inverse) Schulterprothese eingesetzt werden. Durch die spezielle Form kann die Funktion der kaputten Schultermuskeln teilweise kompensiert werden.

c) Frakturprothese

Bei sehr komplexen Knochenbrüchen ist es manchmal nicht möglich die Schulter wieder herzustellen. Dies kann an einer fehlenden Durchblutung des Oberarmes (Nekrose) liegen. 

Die Prothese ersetzt hier das Gelenk und ermöglicht eine Fixierung von Sehnen welche mit Knochenstücken abgerissen sind. 

4. Was ist nach der Operation zu beachten

Ruhigstellung

Nach der Operation muss die Schulter in einer Schlinge (Gilchrist, Bauernverband, Abduktionskissen,..) ruhiggestellt werden. Das ist notwendig damit die notwendige und wichtige Entzündung in der Schulter ungestört ablaufen kann und die Schulter heilen kann.

Physiotherapie

Noch während der Tragezeit des Schulterverbands kann und sollte vorsichtig und behutsam mit einer Physiotherapie begonnen werden. So kann schon früh die Heilung gefördert, Schmerzen vermieden oder gelindert und die Beweglichkeit vorbereitet werden.

Vermeidung von Bewegungen

Je nach Operationsart müssen verschiedene Bewegungen nach der Operation vermieden werden.

5. Was wird in der Physiotherapie gemacht?!

In den ersten 6 Wochen nach der Operation:

In den ersten Wochen nach der Operation kümmern wir uns gemeinsam um :

  • Sanftes Bewegen der Schulter um optimale Heilung zu fördern
  • passives Bewegen der Schulter um die Schulterbeweglichkeit wieder herzustellen
  • Beseitigung von Schwellung an Hand, Unterarm und Oberarm
  • Lösung von Verspannungen der Hals und Nackenmuskeln

Nach 6 Wochen:

Nach 6 Wochen kann die Bandage meist abgenommen werden. 

Dies ist sehr befreiend, dennoch ist jetzt die aktive Beweglichkeit noch nicht normal vorhanden, sondern muss erst langsam aufgebaut werden. Jetzt können vermehrt aktive Übungen – meist jedoch noch ohne Widerstand gemacht werden. Die Rückführung in den Alltag beginnt 🙂

6. Was kannst du selbst für deine Schulter tun?!

Ich hoffe sehr, dass dir der Artikel gefallen hat. Falls du Fragen oder Anmerkungen hast kannst du mir sehr gerne einen Kommentar hinterlassen oder mir eine E-Mail senden. Ich hoffe wir lesen uns bald wieder 😉