In diesem Blogbeitrag erfährst du Alles über die Entstehung von “Schulterausrenkungen”, also einem Vorfall bei welchem der Schulterkopf “aus dem Gelenk herrausrutscht”. Es geht um die verschiedenen Arten und Symptome dieser Schulterproblematik und mögliche Therapieansätze…
Definition
Bei der Schulterluxation, auch Schulterausrenkung genannt, wird die normale Position von Oberarmkopf zur Gelenkpfanne aufgehoben. Dies passiert bei der Schulter relativ häufig, da dieses Gelenk wenig Sicherung durch Bänder und eine weite Kapsel hat, sowie eine verhältnismäßig kleine Gelenksfläche. Diese anatomischen Gegebenheiten führen zu einer ausgezeichneten Beweglichkeit, jedoch auf Kosten der Stabilität. Fehlt die muskuläre Führung der Schulter, kommt vermindert sich die Stabilität des Gelenks und begünstigt eine Luxation.
Von der kompletten Luxation, also der vollständigen Entfernung des Oberarmkopfes aus dem Schulterdach, ist die Subluxation abzugrenzen. Bei der Subluxation “springt” der Schulterkopf kurzfristig heraus, geht jedoch selbstständig in seine ursprüngliche Position zurück.
Luxationsarten
- traumatische Luxation nach Unfällen, Stürzen etc.
- habituelle (gewohnheitsmäßige) Luxation, durch körperliche Veranlagung
- rezidivierende (wiederkehrende) Luxation zum Beispiel durch Verletzung der Gelenkkapsel
- Schulterluxation durch Krampfanfälle
Symptome
federnde Fixierung des Schultergelenks
schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit beziehungsweise Unfähigkeit zu bewegen
eckige Schulterkontur
eventuell Störung der Durchblutung, Motorik und Sensibilität bei Schädigung von Nerven oder Gefäßen
Therapie
Konservativ
Bei Subluxationen, welche eigenständig wiedereingerichtet werden können, kann unmittelbar mit Physiotherapie begonnen werden.
Ist die Schulter komplett luxiert, also aus ihrer Position “verrutscht”, wird sie unter Schmerzmittelgabe oder auch unter Narkose in die ursprüngliche Position zurückgebracht. Anschließend erfolgt eine Ruhigstellung des Gelenks, wobei die Dauer der Ruhigstellung individuell von dem zuständigen Arzt vorgegeben wird. Die physiotherapeutische Nachbehandlung beginnt entweder schon während der Ruhigstellung oder spätestens nach Abnahme des Verbandes. Die anschließende Therapie ist essentiell um die muskuläre Sicherung der Schulter wieder aufzubauen, weitere Luxationen vermeiden und eine optimale Schulterfunktion zu erreichen.
Ziele der Physiotherapie sind meist: Abtransport des Blutergusses unterstützen, Schmerzen lindern und Muskelkoordination optimieren, wodurch eine Verbesserung der Schulterstabilität erreicht wird und Unsicherheitsgefühle vermindert werden oder gar verschwinden. Zum Einsatz kommen hier insbesondere Sportphysiotherapie und funktionelle Bewegungslehre.
Operativ
Operative Versorgungen von Schulterluxation werden bei wiederkehrenden Luxationen mit erfolgloser Physiotherapie und bei Schädigungen von Gelenkkapsel, Nerven oder Muskeln (Hill-Sachs-, Bankart- und/oder SLAP-Läsion) vorgenommen. Operativ wird zumeist eine “Verkleinerung” der Gelenkkapsel (Kapselraffung) durchgeführt, Auch hier ist die Nachbehandlung mit Physiotherapie unverzichtbar um wieder eine zufriedenstellende Schulterfunktion erreichen zu können.