Hier geht es um eine Schultergelenkserkrankung die durch starke Schmerzen zu Beginn und zunehmende Bewegungseinschränkung im Verlauf gekennzeichnet ist. Erfahre das Wichtigste über Entstehung, Symptome, Verlauf dieses Krankheitsbildes und die optimale physiotherapeutische Behandlung deiner Schulter…
Definition
Die adhäsive Kapsulitis des Schultergelenks oder auch Frozen Shoulder genannt, ist ein Krankheitsbild der Schulter, welches durch übermäßige Gefäßneubildung in der Gelenkkapsel entsteht. Es kommt zu einer Verdickung der Kapsel, Narbenbildung und anschließender Schrumpfung derselben. Der Raum unter dem Schulterdach wird verringert und die Schulterbeweglichkeit unter starken Schmerzen eingeschränkt.
Die Entstehung der Frozen Shoulder ist meist sehr plötzlich und mit starken Beschwerden verbunden.
Die Dauer der Erkrankung liegt bei ca. 12-18 Monaten und hat eine günstige Prognose. Das bedeutet, bei guter therapeutischer Unterstützung wird im Normalfall die ursprüngliche Schulterfunktion wiedererlangt.
Ursachen
primäre Form
Bei dieser Form der Erkrankung sind keine eindeutigen Ursachen eruierbar, sie ist also idiopathisch. Zu den prädisponierenden Faktoren zählen Stoffwechselerkrankungen, Überfunktion der Schilddrüse, Verschleißerkrankungen der Halswirbelsäule, sowie Herz- und Lungenerkrankungen.
sekundäre Form
Bei der sekundären Form der Kapsulitis entsteht eine Folgeerkrankung mit Zeichen einer Frozen Shoulder durch Ruhigstellung, Frakturen oder anderen Grunderkrankungen der Schulter.
Symptome, Stadien und konservative Therapie
Phase “freezing” (4-8 Monate)
Dieses ist das erste Stadium der Frozen shoulder oder auch adhäsiven Kapsulitis. Es zeichnet sich durch starken Schmerz, Entzündungszeichen und zunehmende Bewegungseinschränkung aus.
In dieser Phase wird in der Physiotherapie kommen bei mir vor allem passives Bewegen und Techniken aus der manuellen Therapie zur Schmerzlinderung zum Einsatz. Weiters versuche ich mit dir, Koordination, Kraft und Beweglichkeit so gut wie möglich mittels funktioneller Bewegungstherapie zu erhalten.
Phase “frozen” (6-12 Monate)
Im zweiten Stadium der Erkrankung tritt der Schmerz in den Hintergrund. Die Beweglichkeit ist, durch die Verdickung und Schrumpfung der Gelenkkapsel, stark eingeschränkt. Auch hier liegt der Augenmerk in der Therapie auf den Erhalt der motorischen Fähigkeiten, daher kommen hier auch neben passiven Techniken, aktive Übungen zum Einsatz.
Phase “thawing” (2-8 Monate)
In der dritten und letzten Phase nimmt das Bewegungsausmaß der Schulter langsam wieder zu. Hier ist die Physiotherapie von besonderer Bedeutung um das neu erlangte Bewegungsausmaß aktiv stabilisieren zu können. Hilfreich sind hier insbesondere funktionelle Bewegungstherapie und Sportphysiotherapie.
Operative und ärztliche Therapie
Einen guten und raschen Erfolg können intraartikuläre Kortikosteroid Injektionen zeigen.
Im Falle einer chronischen Kapsulitis kann eine operative Lösung oder Spaltung der Gelenkkapsel indiziert sein um das Bewegungsausmaß zu erweitern. Auch postoperativ ist die physiotherapeutische Nachbehandlung sehr wichtig um optimale Beweglichkeit bei optimaler Stabilität der Schulter zu erreichen und so weiteren Beschwerden vorzubeugen.
Gerade bei dieser etwas langwierigen Erkrankung, braucht es eine einfühlsame, motivierende Begleitung um den Mut zu haben weiterzumachen- bei mir bist du gut aufgehoben! 🙂